Als Arzt möchte ich dem Leben dienen.
Ganzheitliche Therapie
Im ganzheitlichen Ansatz wird nichts ausgeklammert, sondern die vielfältigen Möglichkeiten stehen zur Verfügung und werden individuell ausgewählt und kombiniert.
Stellt sich bei der medizinischen Untersuchung eine Unterfunktion der Schilddrüse heraus, so müssen entsprechende Hormone eingenommen werden.
Manche Menschen sprechen sehr gut auf Antidepressiva an, andere gar nicht.
Die Psychotherapie kann sehr unterschiedlich aussehen.
Bei manchen steht ein verhaltenstherapeutisches Trainingsprogramm im Vordergrund, um zum Beispiel ein Vermeidungsverhalten im Zusammenhang mit Ängsten abzubauen.
Bei anderen stehen unbewusste Konflikte aus der Kindheit im Vordergrund, weil zum Beispiel „der kleine Junge“ von früher immer noch gegen die Kontrolle der Eltern rebellieren muss,- dies aber aktuell bei der Ehefrau oder dem Vorgesetzten ausagiert.
Muster
Im aktuellen Leben werden unsere Muster oft unbewusst reinszeniert.
In den Therapien können sie sichtbar und bewusster werden, so dass Verbindungen zu früher hergestellt werden können. Gelingt dann die psychische Abnabelung von den Eltern, so ent-stehen neue Möglichkeiten im aktuellen Leben.
Deshalb spielt die biographische Entwicklung oft eine wichtige Rolle:
→ Wie bin ich der geworden, der ich jetzt bin?
Es gibt auch sogenannte „frühe Störungen“, die mit verbalen Methoden alleine nur schwer zugänglich sind. Hier können körperorientierte Verfahren zusätzlich hilfreich sein.
Manche Muster lassen sich verändern, oder das Spektrum der Möglichkeiten wird erweitert.
→ Was habe ich jetzt für andere Möglichkeiten, als die ÜberlebensStrategien von früher?
Die Menschen, die uns geprägt haben, haben Spuren hinterlassen in unseren Gefühlszentren und unserem Körper. Die früheren äußeren Antreiber werden dann später zu inneren Antreibern.
→ Was treibt mich an ? Macht, Erfolg, Ehrgeiz, Angst, Sicherheit, …
Was will ich eigentlich ? Bestätigung, geliebt werden, anerkannt werden, …
Beziehung zum Therapeuten
Neben der biographischen Entwicklung, der aktuellen Lebenssituation und dem, was sich in mir abspielt, spielt in der Therapie die Beziehung zum Therapeuten eine sehr wichtige Rolle:
Einerseits baut alles auf dem Vertrauen auf, da der Mensch ein Beziehungswesen ist.
Andererseits steht man sich oft selbst mit unbewussten Abwehrmechanismen im Weg.
Jemand, der bisher schon oft von anderen Menschen enttäuscht worden ist, geht bewusst oder unbewusst meist davon aus, dass es wieder passieren wird.
Einstellungen, Glaubenssätze und Verhaltensweisen
Entscheidend ist dann, herauszufinden, durch welche Einstellungen und Glaubenssätze (z. B. „ich habe es eh nicht anders verdient“) und Verhaltensweisen (Rückzug, Provokation, …) ich die Wahrscheinlichkeit erhöhe, dass das alte Muster wiederholt wird.
Vielleicht sind auch meine Erwartungen als Erwachsener zu hoch, wenn ich als Kind zu oft enttäuscht wurde und ich dem emotionalen Hunger von früher ein Leben lang hinterherlaufe.
Dies zu erkennen und zu verändern wären wichtige Entwicklungsschritte.
Dafür sind Zeit und Geduld notwendig, da der Mensch bekannter Weise ein Gewohnheitstier ist.
Deshalb braucht es einerseits einen Leidensdruck und eine positive Erwartung für das Neue, um genug Energie für den anstrengenden Weg der Veränderung zu haben.
Gedanken haben Einfluss auf unsere Emotionen
Unsere Gedanken („was ist denn das wieder für eine Scheiße ?!“) und oft übertriebenen Bewertungen („totale Katastrophe“) haben einen großen Einfluss auf unsere Emotionen.
Die Emotionen (lateinisch: motio = Bewegung) haben wiederum einen großen Einfluss auf unser Handeln, bzw. bringen uns (äußerlich) in Bewegung oder (innerlich) in Wallung.
Dabei wird dann Stresshormon ausgeschüttet für Angriff oder Flucht.
Diese Verhaltensmuster gehören zum Selbsterhaltungstrieb, welcher Jahrmillionen von Jahren unser Überleben gesichert hat.
Diese Reaktionsmuster sind nur schwer direkt zu beeinflussen, aber man kann indirekt seinen Lebensrhythmus so gestalten, dass man nicht ständig im Kampfmodus oder auf der Flucht durch die Gegend läuft.
Um mehr Einfluss auf unsere oft automatisch ablaufenden Gedanken, Impulse, Reaktionen zu gewinnen, ist sehr viel ACHTSAMKEIT notwendig, die erst einmal trainiert werden muss.
Wenn der Einzelne begonnen hat, sich auf den Weg zu machen, dann entstehen auch neue Möglichkeiten im Kontakt mit anderen Menschen,- insbesondere dem Partner/ der Partnerin.
Training der nonverbale Kommunikation
Die Qualität der Beziehung hängt in hohem Maße von der Qualität der verbalen und nonverbalen Kommunikation ab, so dass hier ein entsprechendes Training von großem Nutzen sein kann. Auch die Passung im sozialen Umfeld/Beruf ist wichtig.
In der modernen Welt wird vom einzelnen eine große Flexibilität gefordert, worunter aber auf die Dauer oft die Beziehungen und die soziale Vernetzung leiden (trotz aller social networks).
(ein Mann im Alter von 40-50 Jahren hat im Durchschnitt ½ richtigen Freund !).
Wenn insgesamt die LebensEnergie in den verschiedenen LebensBereichen wieder mehr fließt, dann entsteht oft auch mehr Zu-Frieden-heit,- wenn die Grundeinstellung stimmt:
Wer zu gierig ist, wird selten zufrieden sein.
Wer nicht gut für sich sorgt, neigt zur Überforderung und treibt womöglich ins Burn-out.
Wer nicht gut im Kontakt mit anderen ist, hat Schwierigkeiten, Freundschaften aufzubauen.
→ Es gibt viel zu tun für ein besseres Leben. Wo fangen wir an ?